Anwendung des Kooperationsplaners im Tandem oder in der Kleingruppe
Der Kooperationsplaner kann im Tandem oder in einer Kleingruppe von pädagogischen Fachpersonen eingesetzt werden, die mit denselben Lernenden arbeiten. Ziel ist die Klärung von Verantwortlichkeiten und die Aushandlung situativ angemessener und verbindlicher Lösungen. Nach einer vereinbarten Zeit werden diese auf ihre Tauglichkeit überprüft.
Der Kooperationsplaner umfasst sechs Arbeitsschritte, die langfristig in einem spiralförmigen Prozess verlaufen.
Einen sehr praxisbezogenen Einblick in die Arbeit mit dem Kooperationsplaner gibt der Kurzfilm.
Sie stellen bei der integrativen Förderung von Kindern mit besonderem Bedarf ein Bedürfnis nach Klärung der Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen beteiligten Fachpersonen fest und beschließen, mit dem Kooperationsplaner zu arbeiten.
Sie vereinbaren einen Gesprächstermin (Dauer ca. 60 bis max. 90 Min). Eine der beteiligten Personen tut den ersten Schritt zur Anwendung: Dazu loggen Sie sich unter www.kooperationsplaner.ch in die Webanwendung ein. Wenn Sie den Kooperationsplaner zum ersten Mal verwenden, müssen Sie sich zuerst registrieren. Sobald Sie eingeloggt sind, wählen Sie ein Aktivitätenset aus (z.B. für Regellehrpersonen und Fachpersonen für Sonderpädagogik) und laden die übrigen Beteiligten zur Beantwortung ein. Dazu benötigen Sie lediglich deren E-Mailadresse. Alle erfassten Personen erhalten per E-Mail die Einladung zur Teilnahme an der Befragung mit einem Link zur Webanwendung des Kooperationsplaners.
Jede beim Kooperationsplaner registrierte Person kann selbst Befragungen starten, indem sie andere einlädt. Sie können an mehreren Befragungen parallel beteiligt sein.
Nun füllen alle Beteiligten voneinander unabhängig – das ist sehr wichtig! – die Befragung aus. Erfassen Sie jeweils, zu welchen Anteilen Ihrer Meinung nach die Lehrperson (LP) und Fachperson für Sonderpädagogik (SP) für die entsprechende Aktivität verantwortlich ist. Dabei schätzen Sie immer Ihre aktuelle Arbeitssituation (Ist) und Ihre Idealvorstellungen ein. Sie können eigene Aktivitäten ergänzen oder auch aufgelistete Aktivitäten offenlassen. Lassen Sie Einschätzungen jedoch nur offen, falls Sie im Voraus gemeinsam vereinbarten, Ihre Verantwortlichkeiten nur für ein bestimmtes Arbeitsfeld, z.B. „Diagnostik/Abklärungen“, einzuschätzen.
Sobald die letzte der eingeladenen Personen die Befragung ausgefüllt hat, erhalten alle Beteiligten per E-Mail einen Report im PDF-Format zugesandt. Im Report werden pro Aktivität die Antworten aller an dieser Befragung beteiligten Personen dargestellt. Der Report zeigt auch die Namen und Funktionen, mit denen die Anwender/-innen sich beim Kooperationsplaner registriert haben. *WICHTIG**: Die Arbeit mit dem Kooperationsplaner muss vertraulich erfolgen. Nur mit ausdrücklichem Einverständnis aller Beteiligten dürfen Informationen an Aussenstehende weiter gegeben werden.
Falls Sie den Report nicht erhalten, schauen Sie bitte nach, ob schon alle Eingeladenen die Befragung abgeschlossen haben oder schauen Sie in Ihrem Spamordner nach.
Sobald Sie den Report erhalten haben, können Sie sich zum Gespräch treffen. Vergleichen Sie Ihre Einschätzungen. Gemeinsam identifizieren Sie nun für die drei Arbeitsfelder Aktivitäten, bei denen Ihre Auffassungen, sei dies für den Ist- oder den Soll-Zustand, unterschiedlich sind. Besprechen und hinterfragen Sie Ihre diesbezüglichen Auffassungen und Ihre Praxis. Beziehen Sie verschiedene Perspektiven und die Argumente aller Beteiligten mit ein. Handeln Sie möglichst einen Konsens aus über die Zuständigkeiten bei den eingeschätzten Aktivitäten und wie Sie in Zukunft vorgehen wollen. Die Verbindlichkeit Ihrer Vereinbarungen und die Wirkung Ihrer Arbeit mit dem Kooperationsplaner wird gesteigert, wenn Sie schriftlich ein handlungsnahes Fazit für Ihr weiteres Vorgehen festhalten. Dazu können Sie beispielsweise die Textfelder der PDF-Datei des Reports verwenden. Zuletzt vereinbaren Sie das weitere Vorgehen und auch den Zeitpunkt, zu dem Sie überprüfen wollen, wie Ihre Vereinbarungen sich umsetzen liessen und ob Sie den Kooperationsplaner erneut anwenden wollen.
Arbeiten Sie in Ihrem pädagogischen Schulalltag gemäß der Abmachungen, die Sie in Schritt vier getroffen haben.
Überprüfen Sie regelmäßig, z.B. einmal pro Jahr, ob Ihre aktuelle Praxis noch angemessen, für die Lernenden und Sie noch zielführend ist. Besteht kein Anpassungsbedarf, arbeiten Sie einfach weiter. Vor allem bei veränderten Voraussetzungen bezüglich Lernender sowie Veränderungen bei den Beteiligten und/oder von Rahmenbedingungen jedoch lohnt es sich, wenn Sie die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten Ihrer gemeinsamen Praxis erneut gemeinsam überdenken.